Flakstellung Lüstringen / Gretesch Osnabrück
Aufnahme der Stellung von 1945. Die Anlage wird über Kleinbunker und eventuell einen Aufnahmebunker für den "Würzburg-Riesen" verfügt haben.
"Die Stellung "Sundermann" diente während ihrer Betriebszeit im Zweiten Weltkrieg der Luftverteidigung des östlichen Stadt- und Vorortbereichs um Lüstringen und Gretesch. Der Standort der ehemaligen schweren Flugabwehrstellung befindet sich nordöstlich der Papierfabrik Felix Schöller zwischen Belmer Straße und dem Schledehauser Weg. Heute wird diese Fläche wieder landwirtschaftlich genutzt. Während des Kriegs war die Stellung "Sundermann" immer wieder mit verschiedenen Geschützen bestückt worden. So standen hier zunächst acht Kanonen des Kalibers 7,62cm, erbeutet von der tschechischen Armee. Zwischenzeitlich wurden diese durch 10,5cm-Geschütze ausgetauscht, bis dort zuletzt die damals bewährten Geschütze des Kalibers 8,8cm zum Einsatz kamen. Am Rande der Stellung wurden zum Schutz vor Tieffliegern in regelmäßgen Abständen etwa 20 Deckungslöcher für die Flakhelfer ausgehoben. Neben einem Flak-Scheinwerfer zur Ortung und Verfolgung gegnerischer Flieger war der Stellung ein großes Funkmessgerät, kurz FuMG, vom Typ 65 zugeteilt, besser bekannt als "Würzburg Riese" mit einem Spiegeldurchmesser von 7,5 Metern. Diese Messgeräte dienten bei einer Reichweite von bis zu 70km als Ortungs- und Vorwarnsystem gegen anfliegende Bomberverbände. Zeitgleich kam noch eine 2cm-Vierlingsflak zur Tieffliegerabwehr hinzu. Der vom Hof Sundermann im Norden nach Süden verlaufende Bach nahe der Stellung wurde - ebenso wie die südlich gelegenen Teiche - mit Rollmatten überzogen. Auch die benachbarte Papierfabrik soll auf diese Weise getarnt gewesen sein. Beim Abzug der deutschen Militärverbände aus dem Raum Osnabrück im März 1945 verschoss man zunächst den Großteil der noch zur Verfügung stehenden Munition in Richtung Westen, um sie nicht dem bald eintreffenden Gegner zu überlassen. Die Geschützrohre wurden danach gesprengt und übrig gebliebene Munition in einem Bombenkrater verstaut. Danach zogen sich die Soldaten und Flakhelfer zurück."
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